Aufbau

Nach dem Abbau wurde das Holz zunächst sandgestrahlt. Dann wurden die schadhaften Stellen ausgebessert und die Änderungen für die Fenster ausgeführt. Alle Holzverbindungen wurden nachgeschnitten, damit das Haus auch wieder stabil aufgebaut werden konnte.
Die kompletten Wände wurden zusammengebaut und mit Schwellhölzern versehen. Alle Wände wurden in der Halle aufgestellt und die Deckenbalken eingehängt. Jetzt konnten die Maße für die Bodenplatte genommen werden.

Jetzt konnte endlich etwas auf der Baustelle passieren. Mit den Maßen der Schwellhölzer konnten jetzt das Fundament und die Bodenplatte gegossen werden. Der Sockel wurde mit Ziegeln gemauert und wird noch mit Sandstein verblendet. Die Gewindestangen, die aus dem Mauerwerk regen, dienen dazu die Schwellhölzer fest zu schrauben.
Es ist Ende November 2003 und wir haben ca. 3 Monate Verzug. Wir müssen den Bau dicht bekommen bevor es friert.

Nachdem die Schwellen millimetergenau an den Sockel geschraubt wurden, kann der Aufbau der Wände beginnen.

Alle Teile der Südwand wurden zusammengelegt, verzurrt und dann mit den Holznägeln verbunden.

Nachdem alle Holzverbindungen mit den Holznägeln verbunden wurden, wurde die Wand mit Hilfe des Krans aufgerichtet. Die Stützen mußten ganz genau in die Aussparungen des Schwellholzes eingepasst werden. Anschließend wurde alles fixiert.

Das Haus wurde dann schichtweise aufgestellt, indem jeweils die Stützen mit den Deckenbalken verbunden und an die richtige Stelle gehieft wurden. Dann wurden sie gekippt, um die Riegel einzusetzen und dann wieder aufgerichtet und mit Holznägeln verbunden.

So wuchs das Haus Schicht für Schicht bis nur noch eine Giebelseite fehlte. Zum Glück wurde auch das Wetter wieder etwas besser. Die Deckenbalken und Knaggen leuchten bei Sonne besonders schön.

Die Giebelwand wurde am Boden zusammengesteckt. Es wurden nur einige Holznägel eingeschlagen und der Rest mit Spanngurten verzurrt, damit die Wand noch flexibel blieb. Sie wurde angehoben und an ihren Platz gestellt. Danach wurde sie, wie bei den anderen Elementen, nach vorne gekippt, die letzten Riegel der Seitenwände eingehängt und wieder gerade gestellt.

Nachdem alles stand, konnten auch die restlichen Holznägel eingeschlagen und die Spanngurte entfernt werden. Dann wurde das Schwellholz für den Durchgang zum Anbau aufgesägt und die Balken für den Türrahmen eingesetzt. Jetzt waren alle Wände, bis auf die Giebelkreuze fertig.

Es folgte ein Tag, an dem der Bau ruhte.

Am übernächsten Tag wurde zuerst die Zwischendecke des Obergeschosses eingezogen, damit es dort begehbar wurde.

Dann wurden die Dachsparren sowie die Giebeldreiecke aufgebaut. Jetzt sah das ganze schon wie ein richtiges Haus aus.

Die Dachsparren enden auf der Fußpfette. Für den Dachüberstand wurden Aufschieblinge aus Eichenholz gefertigt. Auf diese Aufschieblinge wurde eine Schalung aus altem Eichenholz geschraubt, so dass der Dachüberstand von unten aussieht wie ein historischer Dachstuhl. Der ehemalige Dachstuhl konnte leider nicht weiter verwendet werden. Alle intakten Teile des alten Dachstuhls wurden für die Reparatur des Fachwerks weiterverwendet.

Nachdem das Dach geschlossen wurde ist der Anbau aufgestellt und die Wände für die Ausfachung vorbereitet worden.
Die Fertigstellung des Dachstuhls des Aubaus zog dann das Richtfest nach sich. Leider hat es stark geregnet und gestürmt, so dass es auch im Haus recht feucht geworden ist.
Ausserdem waren noch nicht alle Wände dicht.

In der Woche danach wurden die restlichen Wände geschlossen und die Zwischendecken begonnen. Die Bohlen sind aus heimischer Fichte und bleiben von unten sichtbar. Sie werden nur mit einem weis pigmentierten Hartöl geölt, damit sie nicht nachdunkeln. Nachdem der Schornstein gemauert war, konnten dann auch die Dachziegel kommen.

Über die Weihnachtstage wurde dann leider nichts gearbeitet, aber nach den Heiligen Drei Königen konnte es wieder losgehen.
Zunächst wurde der Stahlträger eingebaut. Ich hoffe, dass man die Funktionsweise sehen kann, da es ohne Foto sehr schwer zu beschreiben ist.
Danach konnten die Innenwände in der ersten Etage eingebaut werden.

Nach wochenlangem Warten wurden dann endlich die Dachziegel geliefert. Das Dach konnte entlich eingedeckt werden. Der Schornstein war bis dahin nicht abgedichtet worden was zur Folge hatte, dass bei dem regnerischen Wetter ständig Wasser im Haus war, obwohl die Wände dicht waren.

Gleichzeitig wurden im Haus die Rohinstallationen durchgeführt. Der Elektriker und der Installateur waren sich einig, dass es bei der interessant aussehenden Arbeit eigentlich durchsichtigen Estrich geben sollte, damit man auch im Nachhinein die herrliche Arbeit bewundern könnte.

Wenn Ihnen die Ausführung gefällt und Sie demnächst auch einen Bedarf haben, finden Sie die Adresen und Telefonnummern der beteiligten Unternehmen auf der Seite Beteiligte Personen und Unternehmen.

 

Die nächste spannende Aktion waren die Fenster. Der ursprüngliche Liefertermin konnte nicht eingehalten werden, da an diesem Tag ein totales Schneechaos ganz NRW heimsuchte und der Fensterbauer über 100 km entfernt lag.
Beim Einbau stellte sich heraus, dass der Fensterbauer davon ausging, die Fugen mit Bauschaum auszuspritzen. Zum Glück war genügend Flachs als Dämmung vor Ort, um die Fugen damit auszustopfen.

Das Thema Flachs beschäftigte uns noch mehrere Wochen, da das Dach unglaubliche Mengen davon benötigte. Als der Flachs geliefert wurde. waren wir uns nicht sicher, ob alles überhaupt in unserem Haus unterzubringen war.
Die Innenwände sind im Holz-Ständer Bau ausgeführt und wurden ebenfalls mit Flachs ausgefüllt. Alles in allem benötigten wir ca. 40 Qubikmeter.

Dann wurden endlich unsere Treppen geliefert, zunächst mit Baustufen. Das Leiter klettern ging uns auch schon auf die Nerven und es war sehr beschwerlich, die unglaublichen Mengen an Material für die oberen Geschosse über die Leitern zu transportieren.
Mit den Lehmbauplatten an den Wänden kam schon langsam ein wohnliches Gefühl auf. Die Innenarbeiten gingen gut voran. Langsam wurden die Paletten mit OSB- und Lehmbauplatten weniger.

Auch aussen ging es weiter, dank eines Putzers, der sich auch von den gelegentlichen Schneestürmen nicht von der Arbeit abhalten lies. Die Schalung des Anbaus fehlte zwar noch, aber die Solarpanels waren schon montiert. Leider war die Heizung noch nicht angeschlossen, so dass man sich immer durch Arbeit warm halten musste.

Die Fachwerkwand zum Anbau wurde mit Grünlingen ausgefacht, da sie konstruktiv eine Innenwand ist.
Die Ausfachungen mit sichtbaren Fugen haben uns so gut gefallen, daß wir auf den Feinputz verzichten und die Optik beibehalten.
Die Tonnen von Lehm, die im Haus verbaut wurden, haben direkt das Raumklima positiv beeinflusst. Zudem wurde das Wetter deutlich wärmer.

Jetzt musste das ganze Haus leergeräumt werden, damit der Estrich gelegt werden konnte. Im Ober- und Dachgeschoss Trockenestrich und im Erdgeschoss gegossener Estrich. Darunter jeweils Fußbodenheizung. Auch die Fassadenarbeiten wurden langsam fertig, so dass das Gerüst abgebaut werden konnte. Vorher mussten aber noch alle größeren Spalten zwischen den Hölzern mit Keilleisten geschlossen werden. Das bedeutete eine Woche schnitzen ohne Bewährung...

Dann ging es an den Innenputz. Es sollte ein weisser Lehmputz werden, den wir selber aus verschiedenen Zutaten zusammengemischt haben. Die genaue Zusammensetzung dürfen wir leider nicht verraten. Bei Interesse kann man sich an unseren Lehmbauer wenden (siehe Beteiligte Personen).
Das Treppenhaus war besonders kompliziert, da ja bereits die Treppe eingebaut war. Wir waren mit dem Ergebnis aber trotzdem nach einmal Glätten zufrieden.

In der Küche und im Eingang wurden dann die historischen Feldbrand-Ziegel der ehemaligen Ausfachung als Fußboden direkt in den Speiß gelegt. Sie mussten dann noch geölt werden, bevor verfugt werden konnte. Die Fugenmasse hätte sonst die Steine derart beschmutzt, dass sie nur unter sehr grossem Aufwand wieder zu reinigen gewesen wären.
Obwohl die Feldbrand-Ziegel als relativ weich gelten wurden zwei Diamand- Trennscheiben für den Naßschneider verschlissen.

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