Abbau

Am ersten Abbautag wurde alles vorbereitet, der Kran und der Hänger in Stellung gebracht und ein Plan gemacht, in welcher Reihenfolge vorgegangen werden sollte. Wir entschieden uns, zunächst die unverschalte Giebelseite zu entfernen und uns dann Sparren für Sparren durch das Dach zu arbeiten. Zu diesem Zeitpunkt waren die Dielen im Dachgeschoss schon gelöst, aber lagen noch.

Nach dem Durchtrennen der Dachlatten und dem Lösen der Holzverbindungen hing schnell der gesamte Giebel am Kran. Er wurde als Ganzes zu Boden befördert und dort beschriftet und auseinander genommen. Die grossen Teile wurden direkt auf den Anhänger verladen, die kleineren wurden gesammelt und zu einzelnen Paketen verschnürrt.

Das Dach wurde Sparren für Sparren auseinandergenommen, indem jeweils ein “Dreieck” an den Kran gehängt wurde. Dann wurden die Dachlatten entfernt und die Sparren angehoben und aus der Fusspfette gehebelt. Das war nicht ganz ungefährlich, da sich ein Sparren schon mal verkannten und dann umschlagen konnte. Die Teile wurden dann jeweils am Boden beschriftet und demontiert.

Schliesslich war auch der verschalte Giebel demontiert. Die losen Dielen wurden heruntergehoben. Jetzt konnten die Fusspfetten des Dachstuhls demontiert werden. Das war nicht so einfach, da sie etwa 10 m lang waren. Unglaublich, wie diese Balken vor 250 Jahren ohne Maschineneinsatz montiert werden konnten.

Die Dachbalken zwischen erster Etage und Dachgeschoss liessen sich erstaunlich gut demontieren. Die Pfettenköpfe waren perfekt bearbeitet und durch den trockenen heissen Sommer waren die Holzverbindungen gut zu lösen. Jetzt mussten die Dielen der ersten Etage gehoben werden. Obwohl sie äusserlich besser erhalten aussahen, waren sie schwerer zu demontieren und am Ende in erheblich schlechtenem Zustand als im Dachgeschoss.

Während die Dielen gehoben wurden, bekam jedes einzelne Teil der Konstruktion eine Beschriftung nach einem genau geplanten System. An jedem Riegel, Balken und jeder Strebe war nun ein Kunststoffschild mit der genauen Bezeichnung angeschraubt. Jetzt musste alles nurnoch zerlegt werden...

Wir begannen an der gleichen Seite wie beim Dachgeschoss. Zunächst wurde der Ständer an den Kran gehängt und dann die Holzverbindungen der Riegen gelöst. Der Ständer wurde leicht angehoben und die Riegel aus ihren Verbindungen gehebelt. Der Rest wurde dann am Boden zerlegt und auf dem Anhänger verstaut. Bei den weiteren Stützen wurde zunächst der Dachbalken entfernt. Die größte Schwierigkeit dabei war das Lösen der kunstvollen Knaggen.

Stück für Stück landete das Haus auf dem Anhänger. Je weniger vom Haus stand, um so komplizierter wurde es, den Rest abzustützen und zu zerlegen. Es mussten auch krzfristig noch einige Mauerteile eingerissen werden, die wir egentlich stehen lassen wollten. Doch sie behinderten den Abbau zu sehr.

Der letzte Teil wurde dann verzurrt, gekippt und am Boden demontiert. Jetzt stand da, wo drei Tage vorher noch das Haus stand nurnoch kleine Mauerreste und Schutt. Der gröste Teil des Holzes war bereits aufgeladen, aber die kleineren Teile wurden zu Paketen verschnürt. Die Dielen und das sonstige Holz, das nicht zur eigentlichen Konstruktion gehörte wurde aufgeschichtet und abgedeckt, damit es unbeschadet liegen bleiben konnte.

Der gesamte Abbau dauerte weniger als drei Tage. Die eigentliche Konstruktion passte gerade noch auf den Anhänger. Kurz nachdem wir fertig aufgeladen hatten fing es an zu regnen und hörte für mehrere Tage nicht mehr auf...

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